Tote Hühner

Also wenn mich eine Kundin fragt, wo wir die toten Hühner haben, dann ist sie humormäßig noch dunkler gefärbt als ich. Oder einfach schmerzfreier. Ich habe kurz überlegt, ob ich nicht doch wieder zum Vegetariertum zurückkehre. „Wie hätten Sie die Leiche denn gerne? Etwas älter aus der Tiefkühltruhe, oder reicht eine erst kürzlich dahingeschiedene bei leichter Frischhaltung um die 4° Celsius? Wenn Letzteres: Das Leichenschauhaus finden Sie gerade aus den Gang runter.“

Oder wird man nach Löffelabgabe im Leichenschauhaus eingefroren? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Von den Leichen im Tatort habe ich eher einen kühlen Eindruck. Keinen tiefgefrorenen. Den habe ich nur manchmal bei Lebenden.

Oh. Hühner. Mir fällt die gottgleiche Beschreibung von Hühnereiern ein, die ein Kunde vollbrachte, welcher weder der deutschen, noch der englischen Sprache mächtig war: Er hob Ententanz-ähnlich die Arme, machte „bokokbokbooook“, ging in die Hocke und gab ein furzartiges Geräusch von sich. Etwa: „Prfrrrscht“. Nee, das kann man schriftlich leider nicht darstellen. Onomatopoetischer fail oder so. Wenn eine Sprache existiert, in der es ein Phon gibt, das dem Furzgeräusch entspricht, dann teilen Sie es mir bitte (!) mit. Ich wäre hocherfreut ob der Existenz eines solchen, sagen wir mal „kommunikationsrelevanten Lauts“.

Naja, ich habe den Kunden jedenfalls auf Anhieb verstanden und mich dabei bombig amüsiert.

Blog-irrelevant, muss ich jetzt aber kurz erwähnen:
Ich sitze in der Küche bei offenem Fenster und muss soeben hart schmunzeln, als ein Passant zum schnatternden Vogel im Baum hochruft: „Halt´s Maul!!!“. Die Artenvielfalt ist auch nicht immer das gelbe vom Ei.

Sahneschnitten aus dem Kundenbestand

Eier

3 Kommentare zu „Tote Hühner“

  1. Menschen mit Menstruationshintergrund sind da vielleicht etwas empfindlicher, aber für mich klingt das wie relativ normaler Sprachgebrauch. Sehr pragmatische Beschreibung, aber von schwarzem Humor noch weit entfernt.

  2. Wäre es schwarzer Humor, wenn man nach lebenden Hühnern fragt oder hat einen dann die hormonöse Sentimentalität der monatlichen Blutorgie dahingerafft?
    Warum hackt (wie passend) „The Other One“ in jedem 2. Kommi subtil auf Frauen rum? Wohl die Richtige abgekriegt…
    Hart schmunzeln ist wie einfühlsam gröhlen.

Hinterlasse einen Kommentar